Staat für Staat: Wann (und wie) werden die deutschen Schulen wieder eröffnet?
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat empfohlen, den Schulbetrieb ab dem 4. Mai schrittweise wieder aufzunehmen, zunächst mit Abschlussklassen und Schülern, die sich auf Prüfungen im kommenden Jahr vorbereiten, sowie höheren Grundschulklassen.
Bereits in dieser Woche gingen einige Schüler zu ihren Abiturprüfungen – unter strengen hygienischen Bedingungen – zurück ins Klassenzimmer, andere nehmen am Montag, dem 27. April, den Unterricht wieder auf.
Bis Ende April sollen die staatlichen Bildungsminister ein Konzept für Hygienemaßnahmen, Schulbusbetrieb, Pausenzeiten und Gruppenteilung entwickeln, das den Richtlinien für soziale Distanzierung entspricht.
Sachsen und Nordrhein-Westfalen haben bereits am Montag mit den Prüfungsvorbereitungen begonnen, an dem Tag, an dem Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein den Studenten erlaubten, ihre Abiturprüfungen abzulegen.
Einige Staaten folgten bereits einige Tage später, während andere bis Anfang Mai warten werden.
Folgendes wissen wir bisher, aufgeschlüsselt nach 16 Bundesländern
Baden-Württemberg
Die Schulen im südwestlichen Bundesstaat bleiben für die meisten Klassen sowie für Universitäten und Kindergärten geschlossen. Ab dem 4. Mai wird der Unterricht jedoch schrittweise an weiterführenden Schulen wieder aufgenommen, wobei die Abschlussprüfungen in diesem oder im nächsten Jahr sowie in den Abschlussklassen der Berufsschulen stattfinden.
Als nächsten Schritt sollen die Viertklässler in die Grundschule zurückkehren, obwohl die Staatsoberhäupter keinen endgültigen Termin angegeben haben.
Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen (wie Polizei, Feuerwehr, medizinisches und pflegerisches Personal, Lebensmittelproduktion und Infrastruktur) erhalten eine Notfallversorgung – eine Liste, die erweitert werden soll.
Bayern
Ab Montag, dem 27. April, dürfen Abschlussklassen in Bayern an ihre Schulen zurückkehren.
Die Abiturprüfungen beginnen am 20. Mai. Die technischen und beruflichen Schulen werden erst am 18. Juni wieder aufgenommen. Von den Studenten wird nicht erwartet, dass sie im Vorfeld ihrer Abiturprüfungen weitere Tests ablegen. Dies gilt sowohl für Gymnasien als auch für technische und berufliche Schulen.
Die Eltern müssen für die nächsten drei Monate keine Gebühren für Kitas zahlen.
Berlin
Abiturprüfungen in der deutschen Hauptstadt finden wie geplant ab dem 20. April statt. Am 27. April kehren die Zehntklässler wieder ins Klassenzimmer zurück. Mit der schrittweisen Wiedereröffnung des Schulsystems beginnt der Unterricht für Sechstklässler am 4. Mai erneut.
Ab dem 4. Mai werden die Klassen des letzten Jahres sowie alle Klassen, die in die Kategorie „qualifikationsrelevant“ fallen, wieder unterrichtet, was bedeutet, dass sie nächstes Jahr Abschlussprüfungen haben.
Auch die letzten Grundschulklassen werden nach Angaben von Bund und Ländern Anfang Mai wieder beginnen.
Der Berliner Senat plant außerdem, die Kita-Betreuung schrittweise wieder aufzunehmen, wobei alleinerziehende Eltern ab Montag, dem 27. April, Anspruch auf Betreuung ihrer Kinder haben.
Nach Angaben der Berliner Behörden wird die Betreuung von Jugendlichen in den kommenden Monaten schrittweise „schrittweise und schnell“ wieder aufgenommen.
In einem ersten Schritt haben deutlich mehr Eltern das Recht, sich um ihre Kinder zu kümmern.
Brandenburg
Die Schulen im Berliner Nachbarland sind ab dem 4. Mai wieder geöffnet. Abiturprüfungen finden ebenfalls am 27. April unter strengen hygienischen Bedingungen statt, z. B. unter Einhaltung eines Abstands von 1,5 Metern.
Es wird auch eine Kinderbetreuung für Eltern geben, die in den benötigten Berufen arbeiten.
Bremen
Die Schulen im nördlichen Stadtstaat Bremen werden ab dem 4. Mai schrittweise wieder in Betrieb genommen. Vorrang hätten die Abschlussklassen der Allgemein- und Berufsschulen sowie die vierten Klassen der Grundschulen, sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD).
Hamburg
Die Schulen in der Hafenstadt werden ab dem 27. April teilweise geöffnet. Fast alle Eltern erhalten eine Notfallversorgung.
Der Stadtstaat folgt dem Beispiel von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Hamburg und bereitet ab dem 27. April die Schüler der Abschlussklassen auf ihre Abschlusszeugnisse in der Schule vor.
Ab dem 4. Mai folgen die vierte und sechste Klasse sowie die weiterführenden Schulen.
Hessen
Ab dem 27. April werden die Schulen schrittweise wieder geöffnet, beginnend mit den Abschlussklassen der Sekundarstufe sowie den vierten Klassen der Grundschulen.
Der Staat konzentriert sich auf die Klassen, die vor dem Abschluss oder dem Übergang zur Sekundarschule stehen, sagte Bildungsminister Alexander Lorz (CDU). Um sicherzustellen, dass die Distanz- und Hygieneregeln eingehalten werden, wird der Unterricht auf maximal 15 Schüler reduziert.
Mecklenburg-Vorpommern
Die Schulen im nordöstlichen Bundesstaat sollen am 27. April wiedereröffnet werden, wobei die höheren Stufen (Klassen 10, 11 und 12) zuerst in die Klassenzimmer zurückkehren sollen.
Dies soll den Schülern der Abschlussklassen die Möglichkeit geben, sich mit Hilfe ihrer Lehrer auf die bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten, so die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).
Es wird auch eine Notfallversorgung für Kinder geben, die diese benötigen.
Niedersachsen
Die Schüler sollen ab kommenden Mittwoch Online-Unterricht erhalten, bevor die Klassen ab dem 4. Mai schrittweise in die Schulen zurückkehren.
Nur für die Abschlussklassen der Klassen 10 und 13 wird der Unterricht am 27. April beginnen, kündigte Bildungsminister Grant Hendrik Tonne (SPD) an.
Ab nächster Woche erhalten die Schüler von ihren Lehrern Aufgaben und Lernpläne für zu Hause. In der Zwischenzeit müssen die Schulen umfangreiche Hygienemaßnahmen umsetzen.
Nordrhein-Westfalen
Die Schulen in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland haben bereits ab Montag, dem 20. April, Schritte zur Wiedereröffnung unternommen, und am Donnerstag wird es Pflichtklassen für Absolventen geben. Die Abitur-Tests beginnen ebenfalls am 12. Mai.
Eltern mit jüngeren Kindern haben Zugang zu Notfallversorgung, wenn sie einen systemrelevanten Beruf ausüben.